Nina Stössinger
Januar 2008 | Multimedia|VR-Design | Diplom
Betreuer: Prof. Bernd Hanisch, Prof. Anette Scholz, Dr. Schönhammer
Die »Jahrhundertwendewerkstatt« ist eine neuartige Präsentations-, Lern- und Vermittlungsplattform für historische Inhalte. Sie verbindet die Idee eines Mapping-Tools – in dem der Lernende die Inhalte selbst anordnen bzw. gruppieren kann – mit der Präsentation: Zoomt man in die Map hinein, kann man die Inhalte betrachten, ohne dass sie aus ihrem Kontext herausgerissen würden.
Und man kann durch die Map navigieren: Denn eine weitere Kernidee der »Jahrhundertwendewerkstatt« besteht darin, eine narrativ kohärente, nonlineare Inhalts- oder Erzählstruktur bereitzustellen. Eine Netzstruktur also, die nicht bloß – wie eine HTML-Site – aus vereinzelten, in sich abgeschlossenen »Wissens-Inseln« besteht, zwischen denen man hin- und herspringen kann; sondern eine Netzstruktur als ein kontinuierlich erschließbarer Raum, der zwischen den einzelnen Inhaltsmodulen erklärende Überleitungen anbietet: Herleitungen der Zusammenhänge, die gerade für das Verständnis der Geschichte so entscheidend sind. So ergibt sich bei näherer Betrachtung eine Darstellung von Geschichte als einem schier unendlichen Geflecht von Geschichten, Erzählungen, Zusammenhängen.
»Jahrhundertwendewerkstatt« übrigens deswegen, weil das Projekt in dieser Umsetzung mit Inhalten rund um die europäische Jahrhundertwende um 1900 befüllt wurde. Das Prinzip der Umsetzung kann aber grundsätzlich auf andere Epochen und Inhalte übertragen werden. Das funktioniert auch technisch: Alle Inhalte werden aus einer Datenbank via XML-Dateien in das Flash-Interface gespiesen. So existiert die »Jahrhundertwendewerkstatt« zur Zeit als größtenteils funktionstüchtiger Prototyp.
Nina Stössinger, Februar 2008