Die Menschheit besiedelt den Mars.
Anfangs noch von der Erde unterstützt, später unabhängig von ihr mit eigener Industrie und Wirtschaft.

Diese Annahme diente als Ausgangspunkt für die Entwicklung des Trägerfahrzeugs »Ecotone«, das vielfältige Transportaufgaben übernehmen kann, je nachdem welches Modul es befördert. Es ist robust, schnell und wendig, komplett autonom und autark. Dadurch entlastet es die Siedler beim Ausbau ihrer Zivilisation auf diesem fremden Planeten. So müssen sie sich keinen langwierigen Transportaufgaben widmen, sondern können jegliche Energien in den Aufbau ihrer Biosphären stecken. Die Ecotones fahren selbstständig Rohstoffe und Halbzeuge, Handelswaren und Maschinen, Forscher und Siedler zu den gewünschten Bestimmungsorten. Dort angekommen können sie die Container absetzen, leer zum nächsten Zielpunkt fahren und ein anderes Modul aufnehmen.

Eine kurze Geschichte des Mars
Kapitel 2, Auszug
Die zweite Phase der Kolonisierung des Mars ging ohne logistische Unterstützung der Erde von der Airy-Biosphäre auf Meridiani Planum aus. Bereits im Vorfeld wurden in den Fabriken Trägerfahrzeuge gebaut, die unterschiedlichste Container transportieren konnten. Diese »Ecotone« genannten Fahrzeuge wurden auf der Erde entwickelt, dort und auf dem Mond getestet und schließlich auf dem Mars hergestellt. Mit Forschungsmodulen bestückte Ecotones erkundeten weitere mögliche Standorte für Biosphären und autonome Industrieanlagen. Dort nahmen sie Bodenproben, überprüften die geologische Beschaffenheit des Terrains und untersuchten den näheren Umkreis auf Ressourcen. Erwies sich die Region als ideal folgten zwei weitere Ecotones – einer bestückt mit einem mobilen 3D-Drucker, der andere mit einem Wohnmodul. Beide Module wurden abgesetzt, der Drucker begann entsprechend der Vorgaben der im Wohnmodul befindlichen Forscher Unterkünfte zu bauen und Industrieanlagen vorzubereiten. Die Ecotones wurden so schon bald nicht mehr nur im regionalen Güterverkehr eingesetzt, sondern übernahmen wie im Vorfeld beabsichtigt vielfältigste Transportaufgaben. Mit Forschungsmodulen und Wohneinheiten bestückt fuhren sie Wissenschaftler zu den Orten ihrer Begierde. Normale Frachtcontainer dienten dem Handel zwischen den Biosphären. Spezielle Krankenmodule sorgten für eine schnelle Versorgung plötzlich erkrankter Siedler und transportierten sie bei Bedarf in besser ausgerüstete Biosphären. Das robuste Fahrwerk und die adaptive Steuerung ermöglichte auch in unwegsamen Gelände – und das waren mangels Infrastruktur alle Bereiche außerhalb der Siedlungen – hohe Geschwindigkeiten und eine erschütterungsfreie Fahrt.

Robert Dippel, Juli 2013