Tobias Nagel
Juni 2002 | Industriedesign | Diplom
Betreuer: Prof. Bernd Hanisch,
Partner: Vodafone, ehemals Mannesmann Pilotentwicklung GmbH München
Als gesetzte Zielforderung galt es, die Vorteile der Brennstoffzelle als Energiequelle herauszustellen und auf dieser Basis visionäre Studien für zukünftige Mobilitätseinheiten zu entwerfen. Wie wird sich Mobilität im Zuge der urbanen Veränderungen entwickeln?
Tobias Nagel skizziert ein Mobilitätskonzept, dessen Kern intelligente Mobilitätspakete darstellen. Nicht das Eigentum an einem Fahrzeug sondern die bedarfsgerechte Bereitstellung von funktionsbezogener Mobilität wird in den Vordergrund gestellt und soll durch vernetzte Dienstleistung garantiert werden.
Im Ergebnis entstanden drei funktional von einander abgegrenzte Mobilitätseinheiten, die in ihrer Nutzung aufeinander abgestimmt als Mobilitätskonzept angeboten werden. Die drei Komponenten sind: die über bestehende Straßen langsam dahin gleitende modulare „DRIFTING ARCHITECTURE“; das quirlige wendige Ein-Personen-Fahrzeug für die individuelle Stadtmobilität „iTUBO“ und das für die Fahrt ins Umland und zur Überwindung größerer Distanzen ausgelegte „LOUNGE CAR“.
iTUBO
ist ein extrem wendiges auf seine wesentlichen Funktionen beschränktes Gefährt. Das auf das wesentliche reduzierte Produktdesign ist prägnant, eigenwillig und prägt ein neues Erscheinungsbild für eine neue Fahrzeugklasse.
DRIFTING ARCHITECTURE
Mit dem Wohn-Container-Konzept, greift er ein bekanntes Thema auf, das besonders für die immer mehr zunehmenden hochqualifizierten Arbeitsnomaden mehr Lebensqualität bringen könnte. Visionär ist der Vorschlag diese mobilen Wohneinheiten auf ein sich langsam bewegendes Fahrgestell zu stapeln. Eine interessante Alternative zur unverrückbarer Wohnarchitektur. Die mobile Positionierung dieser Wohntürme auf ohnehin bereits zubetonierten Flächen eröffnet auch interessante Möglichkeiten für Dienstleister und temporäre Bürogemeinschaften. Natürlich sind vielerlei logistische und technische Aspekte nur wage angerissen, aber die Grundidee dieser Vision ist faszinierend und könnte das Bild von einer Stadt ganz neu interpretieren.
LOUNGE CAR
Die gesamte Energie- und Antriebstechnik ist in sich in eine gekapselte Kubaturen eingeschlossen, das ermöglicht es unterschiedlichste Aufbautenvarianten je nach Bedarf und Wunsch der Nutzer zu konfigurieren. Dieses Konzept ist eine konsequente Umsetzung, der Möglichkeiten, die sich aus der variablen Anordnung der Brennstoffzellenkomponenten und aus dem führerlosen Steuerungskonzept für die Gestalt ergeben können. Individuelle Mobilität gekoppelt mit höchsten Komfortansprüchen sind realisierbar. Denkbar, das der Aufbau z.B. ein Mobiles Heimbüro beinhaltet, das der Besitzer oder Mieter von einem Ort zum anderen mitnimmt und am neuen Arbeitsort angekommen die Antriebseinheit vom „Mobilitätsprovider“ anderweitig eingesetzt wird. Tobias Nagel skizziert viele mögliche Aufbauvarianten, vom stromlinienförmigen Hochgeschwindigkeitsfahrzeug für eine Person bis hin zu utopisch anmutenden Raumkreuzern. Bewusst verzichtet er auf eine Auswahl und eine weitere Ausarbeitung, um die Variantenbreite dieses innovativen Konzeptes offen zu halten. Am interessantesten und der Bezeichnung LOUNGE CAR am nächsten ist die kutschenähnliche Kastenform, die ein bequemes Reisen - mit Blick auf vorrüberziehende Landschaften - assoziiert.
http://tobiasnagel.squarespace.com/design/