René Renger
Sommersemester 2008 | Industriedesign | 3. Studienjahr
Betreuer: Prof. Bernd Hanisch
WTC steht für Wattcar und ist ein Fahrzeugkonzept, welches zur
Überwindung von Niedrigwasserzonen gedacht ist. Intention ist es mehr
Menschen im allgemeinen und gehbehinderten Menschen im besondern,
diese speziellen Naturzonen erschließbar zu machen. Das Antriebskonzept
beruht darauf, durch die Nutzung lokal gewonnener, regenerativer
Energiequellen und den Einsatz von Naturmaterialien eine höchst mögliche
Umweltverträglichkeit zu erreichen. So soll dieses vorwiegend touristisch
genutzte Fahrzeug dazu beitragen, die Schutzwürdigkeit der Naturzonen zu
vermitteln. Das technische Konzept beruht auf einem variablem Fahrwerk,
welches Wasserdurchfahrten bis zu 2,50 m erlauben. Durch Servomotoren
bewegte Arme ermöglichen das Anheben und Absenken des Chassis und
dienen im begrenzten Drehradius als Federung. Angetrieben wird das
Fahrzeug von vier separaten Elektromotoren die direkt in der Radnabe
liegen. Die Energie liefern innerhalb des Fahrzeugs liegende Akkus, welche
nach Fahrtende aufgeladen werden können, aber auch permanent von
transparenten Solarzellen auf der Oberseite der Glasflächen unterstützt
werden.
Das Design ist eine Kombination aus modernen Stilelementen und
klassischen Formen. Als Inspiration dienten traditionelle Kutschen, deren
prägende Gestaltmerkmale, wie abgesetztes Führerhaus, Rundbögen
und der Einsatz von Formholz neu interpretiert wurden. Ein variabler
Innenraum gewährt mannigfaltige Nutzungsmöglichkeiten. Alle Sitze
können vollständig im Boden versenkt werden, sodass auch Rollstuhlfahrer,
Gepäck oder diverse sperrige Güter Platz finden. Sitzend können maximal
8 Gäste transportiert werde, stehend bis zu 15. Große manuell ineinander
verschiebbare Fensterflächen und ein Glasboden machen die Fahrt bei
jedem Wetter zu einem geschützten und dennoch naturnahen Erlebnis. Als
primäres Einsatzgebiet sehe ich bspw. die Gezeitenzonen der Nordsee.
Dort ist die Nutzung zeitlich begrenzt. Mit dem WTC könnten tiefer liegende
Sandbänke gefahrenfrei besucht werden bevor die Flut wieder einsetzt.
Sekundär könnte das Wattcar durch seine besonderen Eigenschaften ebenso
gut als Rettungsfahrzeug für Hochwasser und Überschwemmungseinsätze
dienen.
René Renger, 6. Semester