Balsa ist mit einer Rohdichte (r10) von durchschnittlich 0,15 g/cm3 (150 kg/m3) das leichteste der bekannten Holzgewächse. Zusammen mit seiner Schnellwüchsigkeit nimmt es damit eine Sonderstellung unter den Hölzern ein. Bedingt durch die geschlossene, gestreckte Zellstruktur und relativ lange Fasern sind die Festigkeitswerte von Balsaholz im Verhältnis zur Rohdichte ausgezeichnet. Durch das Fehlen von reaktiven und/ oder toxischen Inhaltsstoffen, mit einem fast neutralen pH-Wert von 6,7 (sehr schwach sauer), ist Balsa chemisch (fast) inaktiv. Das Längen- und Dickenwachstum von Balsa ist enorm. Bereits nach dem zweiten Jahr erreicht der junge Baum eine Höhe von ca. 4-6 Meter und einen Durchmesser (BHD) von 12-16 cm. Je nach Standortbedingungen erreicht er seine optimale Schlagreife nach 6-7 (8) Jahren (= Umtriebszeit), mit Höhen von ca. 16 bis 22 Meter und einem Durchmesser (BHD) von ca. 28 bis 36 cm. Der größte Teil der Verbrauchsvolumen des von uns verwendeten Balsaholzes stammen bereits aus Plantagenbeständen und/ oder nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Ein weiterer, heutzutage nicht zu unterschätzender, Vorteil bei der Verwendung von Balsaholz als organischer Werkstoff ist dessen problemlose und unkomplizierte Entsorgung. Balsaholz ist feuerhemmend, hervorgerufen durch die langsame Abbrenngeschwindigkeit. Außerdem werden beim Abbrennen keine aggressiven, metallangreifenden sowie gesundheitsschädlichen Gase oder Inhaltsstoffe freisetzt, wie dies z.B. bei einem Grossteil der Materialien auf Kunststoffbasis gegeben ist. Eine kurze Zeitspanne zwischen Fällen, Einschneiden und Anliefern des Balsaholzes im Verarbeitungswerk und der daran anschließenden Trocknung ist qualitätsentscheidend. Im industriellen Verarbeitungsprozess beträgt diese in der Regel nur etwa 6 bis 20 Tage. Eine insektizide und fungizide Behandlung des frischen Holzes kann daher in der Regel entfallen.

Hervorzuheben sind dabei insbesondere die statische Biegefestigkeit, das Elastizitätsmodul und die hohe Druckfestigkeit parallel zum Faserverlauf. Ohne Zweifel ist Balsaholz weltweit am meisten bekannt als Werkstoff für den Flug- und Schiffsmodellbau - mit einigem Recht, ist doch Balsaholz für diesen Anwendungsbereich noch immer einer der wichtigsten Werkstoffe und geradezu ein Synonym für den Modellbau schlecht hin. Im so genanten Technischen Anwendungsbereich macht man sich hauptsächlich das geringe Volumengewicht, das hohe Dämm- (Schall, Wärme, Feuer) und Auftriebsvermögen, die leichte Bearbeitbarkeit und insbesondere die im Verhältnis zur geringen Rohdichte außergewöhnlich hohe Druckfestigkeit parallel zur Faserrichtung von Balsaholz zunutze. Diese in sich widersprechenden, aber aus seiner mikroskopisch-anatomischen "Bienenwabenstruktur" erklärbaren Merkmale, machen den Werkstoff Balsaholz für eine ganze Reihe hochtechnologischer Anwendungszwecke in der Luft- und Raumfahrtfahrt, im Fahrzeug-, Schiffs- und Yachtbau, im Transportwesen, bei Windkraftwerken (Kern der Rotorblätter) und im militärischen Bereich interessant; das heißt überall dort, wo zwar hohe Festigkeiten, aber ein geringes Volumengewicht, oder gute Dämmeigenschaften bei doch hoher struktureller Festigkeit verlangt werden. Diese vielfältigen Anwendungsaufgaben werden durch die so genannte Sandwichbauweise, d.h. Balsaholz im Verbund mit einer Vielzahl anderer Materialien erreicht.